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A

Unter einer Abberation versteht man die Abweichung einer analysierten Wellenfront in Bezug auf eine geometrisch perfekte
Referenzwellenfront (meist eine ebene Welle); Aberrationen sind Abweichungen der Wellenfront von der Norm.

Differenz zwischen dem Scheitelbrechwert des Nahteiles und dem Scheitelbrechwert des Fernteiles, gemessen mit festgelegten Verfahren. Aus der Addition erhält man die Brechkraft eines aus zwei Linsen bestehenden Systems.

Brechwertänderung eines Auges zur Einstellung auf eine bestimmte Entfernung, damit in dieser Entfernung scharf gesehen werden kann. Die Akkommodation erfolgt durch eine Formveränderung der Linse.

Um nahe gelegene Objektpunkte scharf sehen zu können, muss der Brechwert des Auges, verglichen mit dem Brechwert für die Ferne, erhöht werden. Hat die Augenlinse den geringstmöglichen Brechwert, also die weitest mögliche Ferneinstellung, spricht man von Fernakkommodation.

Fachbegriff für Fehlsichtigkeit. Liegt ein Missverhältnis zwischen dem Brechwert und der Baulänge des fernakkommodierten Auges vor, ist das Auge ametrop. Der Fernpunkt liegt dann nicht im Unendlichen, sondern im Endlichen vor oder hinter dem Auge.
Man unterscheidet Myopie (Kurzsichtigkeit) und Hyperopie (Übersichtigkeit, Weitsichtigkeit). In beiden Fällen kann eine sphärische oder astigmatische Ametropie vorliegen.

Sphärische Ametropie

Eine Ametropie wird als sphärisch bezeichnet, wenn der Brechwert des Auges in allen Meridianen gleich ist. Der Brennpunkt des fernakkommodierten ametropen Auges liegt entweder vor oder hinter der Netzhaut.
Zur Korrektion wird ein Brillenglas mit sphärischer Wirkung benötigt.

Astigmatische Ametropie

Eine Ametropie wird als astigmatisch bezeichnet, wenn das Auge in zwei senkrecht zueinander stehenden Ebenen (Hauptschnitten) unterschiedliche Brechwerte hat.
Die Brennlinien mit dem dazwischen liegenden Kreis kleinster Verwirrung können entweder beide vor oder beide hinter der Netzhaut liegen. Es kann auch eine Brennlinie vor der Netzhaut und eine hinter der Netzhaut entstehen. Möglich ist auch, dass eine der beiden Brennlinien genau auf der Netzhaut liegt.
Zur Korrektion wird ein Brillenglas mit astigmatischer Wirkung benötigt. Auge und Brillenglas ergeben dann ein optisches System, dessen Brennpunkt auf der Netzhaut liegt.

Ein stabsichtiges Auge hat unterschiedlich gekrümmte Hornhautmeridiane; man spricht daher auch von Hornhautverkrümmung. Das stabsichtige Auge bildet ein weit entferntes Objekt in zwei verschiedenen Brennlinien ab, die vor oder hinter der Netzhaut liegen können (siehe Astigmatische Ametropie).

Wird ein Objektpunkt, der außerhalb der optischen Achse liegt, durch eine Linse mit sphärischer Wirkung abgebildet, tritt ein Astigmatismus als Folge des schiefen Lichtbündels auf. Ein Punkt wird nicht mehr als Punkt, sondern in Form zweier Bildlinien abgebildet.

Dieser Abbildungsfehler, in der Strahlenoptik Astigmatismus schiefer Bündel genannt, beeinflusst im wesentlichen die Abbildungsgüte von Brillengläsern. Bei schrägem Blick durch das Brillenglas ergibt sich eine Abweichung von der dioptrischen Soll-Wirkung (astigmatische Abweichung), die vom Brillenträger als Unschärfe wahrgenommen wird. Die Abweichung ist um so größer, je höher die dioptrische Wirkung des Brillenglases ist.

Der Astigmatismus schiefer Bündel kann bei der Flächenkonzeption von Asphäre und Atorus durch gezieltes Abweichen von der Kugelform auf ein Minimum reduziert werden.

Eine nicht rotationssymmetrische Fläche mit ungleichen Krümmungen in senkrecht zueinander stehenden Hauptschnitten, von denen mindestens eine Krümmung nicht kreisförmig ist, heißt atorische Fläche, kurz: Atorus.

Der Atorus findet Anwendung bei Brillengläsern mit astigmatischer Wirkung. Die Frontfläche des Brillenglases weicht dabei in jedem Meridian unterschiedlich stark von der Kugelform ab.

Die Flächenkonzeption des Atorus wird jeder dioptrischen Wirkung gezielt angepasst, so dass immer die bestmögliche Korrektur für beide Hauptschnitte erreicht wird.

B

Mit einer oder mehreren Oberflächenbeschichtungen, die auf das Brillenglas aufgebracht werden, lassen sich eine oder mehrere seiner Eigenschaften ändern.

So können organische Brillengläser, deren Oberfläche relativ weich und somit nicht sehr kratzbeständig ist, mit einer Hartschicht versiegelt werden. Diese macht die Oberfläche kratzfester und erhöht so deutlich die Lebensdauer des Brillenglases.

Auf superentspiegelte Brillengläser, auf denen Verunreinigungen wie beispielsweise Fingerabdrücke oder Wasserflecken eher wahrgenommen werden, weil sie die Reflexionseigenschaften der Entspiegelung beeinträchtigen, kann eine Clean-Coat Beschichtung aufgebracht werden. Diese bewirkt eine Glättung der Brillenglasoberfläche, so dass Staub- und Schmutzpartikel weniger stark haften; beim täglichen Gebrauch der Brille verringert sich der Reinigungsaufwand dadurch deutlich.

Bifokalgläser ermöglichen dem Presbyopen deutliches Sehen in zwei verschiedenen Entfernungen, meist im Fern- und Nahbereich. Durch eine Zusatzlinse im unteren Glasbereich hat ein Bifokalglas zwei unterschiedliche dioptrische Wirkungen.
Das zusätzliche Zwischenteil bei einem Trifokalglas ermöglicht es, auch Objekte in der Zwischenentfernung (ca. 45 cm bis 80 cm) scharf zu sehen.
Bifokal- sowie Trifokalgläser weisen zwischen den Glasteilen eine sichtbare Trennkante auf.

Die Entfernungen, in denen der Presbyope mit einer Bifokalbrille scharf sehen kann, sind abhängig vom vorhandenen Akkommodationsvermögen des Auges. Ist dieses nicht mehr ausreichend, kann der Brillenträger nur in die Ferne und in die Nähe scharf sehen. In den Zwischenbereichen, zum Beispiel in der Entfernung eines Computerbildschirms, ist dann mit der Bifokalbrille kein deutliches Sehen mehr möglich.

Die Bifokalbrille ist in den letzten Jahren fast vollständig durch die Gleitsichtbrille abgelöst worden. Denn komfortables und deutliches Sehen in wirklich allen Entfernungen bietet nur ein Universal-Gleitsichtglas, bei dem die dioptrische Wirkung vom Fernbereich zum Nahbereich kontinuierlich ansteigt.

D

Eine Dioptrie ist die Maßeinheit für den Brechwert einer Linse. Dabei kann es sich entweder um eine optische Linse oder um ein Auge handeln, d.h. der Wert beschreibt sowohl die Stärke des korrigierenden Brillenglases als auch den Grad der Fehlsichtigkeit. Die Abkürzung für Dioptrie ist dpt. Bei Kurzsichtigkeit werden die Dioptriewerte in negativen, bei Weitsichtigkeit in positiven Werten angegeben.

E

Fachbegriff für Rechtsichtigkeit. Ein emmetropes, d.h. rechtsichtiges oder normalsichtiges Auge bildet bei Fernakkommodation einen unendlich fernen Objektpunkt scharf auf die Netzhaut ab, d.h. der Brennpunkt liegt genau auf der Netzhaut.

Baulänge (ca. 24 mm) und Brechwert (D Auge = +59 dpt) des fernakkommodierten Auges sind exakt aufeinander abgestimmt.
Der Fernpunkt liegt im Unendlichen.

Bei nicht entspiegelten Brillengläsern wird auftreffendes Licht zum Teil im und am Glas reflektiert – Reflexbilder und Schleier stören die Sicht.
Bei entspiegelten Brillengläsern ist die Lichtdurchlässigkeit höher, folglich wird die Umwelt deutlicher und klarer wahrgenommen.

Außerdem wird mit entspiegelten Brillengläsern der freie Blick auf die Augenpartie des Brillenträges möglich, die Brille wird kosmetisch attraktiver.

 

Wie funktioniert eine Entspiegelungsschicht?

An beiden Grenzflächen einer Entspiegelungsschicht wird Licht reflektiert. Die beiden reflektierten Wellenzüge einer bestimmten Wellenlänge können sich durch Interferenz vollständig auslöschen, wennbestimmte Bedingungen erfüllt sind.

F

Das Auge kann sich durch Änderung des Brechwertes der Augenlinse (Akkommodation) auf verschiedene Entfernungen einstellen. Hat die Augenlinse den geringstmöglichen Brechwert, also die weitest mögliche Ferneinstellung, spricht man von Fernakkommodation.
Der Fernpunkt R ist der Objektpunkt, der bei Fernakkommodation scharf auf die Netzhaut abgebildet wird.

G

Ein Brillenglas mit einem Bereich, in dem sich die Wirkung kontinuierlich ändert, wird als Gleitsichtglas bezeichnet. Anders als beim Bifokal- oder Trifokalglas findet der presbyope Brillenträger für jede Sehentfernung die richtige dioptrische Wirkung im Brillenglas vor, so dass stufenloses Sehen möglich ist.

Ein Universal-Gleitsichtglas besitzt drei Sehbereiche: den Fernbereich, die Progressionszone und den Nahbereich. Die Übergänge zwischen diesen Bereichen sind fließend und äußerlich nicht erkennbar.

Aufgrund der ständig wachsenden Sehanforderungen im Beruf, speziell am Bildschirmarbeitsplatz, aber auch in der Freizeit, gewinnen Spezial-Gleitsichtgläser neben den Universal-Gleitsichtgläsern immer mehr an Bedeutung.

Gleitsichtgläser, die speziell für das Sehen in mittlere bis nahe Entfernung konzipiert sind, haben im oberen Bereich nicht die vollkorrigierende Fernwirkung, sondern die dioptrische Wirkung für das Sehen in mittlere Entfernungen. Dieser neue Gleitsichtglastyp ist einem Universal-Gleitsichtglas bei speziellen Sehanforderungen überlegen, denn dem Brillenträger stehen mit einem solchen Spezial-Gleitsichtglas wesentlich größere Sehbereiche für das Sehen in die Nähe und in mittlere Entfernungen zur Verfügung.

 

Wirkungsweise von Gleitsichtgläsern

Die Wirkungszunahme beruht auf einer Flächenform, bei der die Krümmungsradien in vertikaler und horizontaler Richtung immer kleiner werden. Der Bereich zwischen Ferne und Nähe, in dem die Wirkung ansteigt, wird Progressionszone genannt. Diese verläuft entsprechend der Blicksenkung und Konvergenzbewegung des Augenpaares nach nasal unten. In dem Maße, in dem der Brillenträger den Blick senkt, findet er im Brillenglas entsprechend höhere Brechwerte für scharfes Sehen in der gewünschten Entfernung vor.

In den meistgenutzten Sehbereichen ist eine nahezu fehlerfreie Abbildung möglich, da hier die Krümmungsradien in vertikaler und horizontaler Richtung annähernd gleich sind.

In den Randbereichen des Brillenglases dagegen weichen die Krümmungsradien horizontal und vertikal stärker voneinander ab.
Dies wirkt sich sowohl auf das direkte als auch auf das indirekte Sehen aus. Beim direkten Blick durch die peripheren Bereiche des Gleitsichtglases sieht der Brillenträger unscharf. Beim indirekten Sehen machte sich vor allem bei früheren Gleitsichtglas-Konzepten ein störender Schaukeleffekt bemerkbar.

Durch aufwändige mathematische Berechnungen und Fertigungsverfahren ist es gelungen, diese Abbildungsfehler durch ein optimiertes Wirkungsdesign auf ein Minimum zu reduzieren. Damit konnten die physiologische Verträglichkeit und der Tragekomfort von Gleitsichtgläsern wesentlich verbessert werden: Die Unschärfenbereiche sind heute so gering, dass sie vom Brillenträger kaum oder nur in der Eingewöhnungsphase wahrgenommen werden.

Symmetrische Gleitsichtgläser

Symmetrisch konzipierte Gleitsichtgläser sind die Vorläufer der heutigen Gleitsichtgläser. Die Gleitsichtfläche ist symmetrisch gestaltet, d.h. Fern- und Nahbezugspunkt liegen auf der Mittelsenkrechten des Glases vertikal in einer Linie untereinander.
Um die für die Konvergenz notwendige Dezentration des Nahbereichs zu erhalten, müssen symmetrische Gleitsichtgläser um ca. 8° bis 10° geschwenkt in die Fassung eingeschliffen werden. Nur so kann das konvergierende Augenpaar die Progressionszone und den Nahbereich voll nutzen.
Ein großer Nachteil eingeschwenkter Gleitsichtgläser sind unterschiedlich scharfe Seheindrücke im rechten und linken Auge bei Blickbewegungen. Beim seitlichen Blick schauen das rechte und das linke Auge gegebenenfalls durch unterschiedlich gut abbildende Glasbereiche, wodurch das binokular nutzbare Blickfeld stark eingeschränkt wird. Dies kann sich vor allem im Straßenverkehr störend bemerkbar machen.

 

Asymmetrische Gleitsichtgläser

Bei einem asymmetrischen Gleitsichtglas ist der Nahbereich zum Fernbereich nasal versetzt, so dass ein Schwenken der Gläser beim Einschleifen in die Brillenfassung nicht mehr notwendig ist. Durch diese Konzeption sind die Sehbereiche binokular besser nutzbar.Bei seitlichen Blickbewegungen schauen beide Augen durch Bereiche ähnlicher Abbildungsqualität.

H

Beim fernakkommodierten hyperopen Auge liegt der Brennpunkt hinter der Netzhaut, d.h. ein weitsichtiges Auge bildet ein weit entferntes Objekt hinter der Netzhaut ab; die Abbildung auf der Netzhaut ist unscharf. Durch Erhöhung des Brechwertes der Augenlinse (Akkommodation) kann die Hyperopie ganz oder zum Teil ausgeglichen werden. Die Sehschärfe für ferne Objekte ist also nicht unbedingt reduziert, die notwendige Akkommodation bedeutet jedoch eine permanente Anstrengung für das Auge.

Damit auch im fernakkommodierten Zustand scharfes Sehen in die Ferne möglich ist, muss der zu geringe Brechwert durch ein Plusglas so ergänzt werden, dass der Brennpunkt des Systems Brillenglas-Auge auf der Netzhaut liegt.
Der Fernpunkt R liegt bei Hyperopie hinter dem Auge.

I

Das elektronische Sehprüfgerät ist Bestandteil der ZEISS Instrumenten-Familie, welche die umfassende Prüfung von Sehfunktionen und eine umfassende Brillenglasbestimmung ermöglicht.

Mit Hilfe des i.Polatest® Sehprüfgerätes werden die verschiedenen Aspekte des Sehens genau analysiert und ein individuelles Sehprofil erstellt. Die Tests sind in funktionelle Gruppen (z.B. monokular, binokular) gegliedert und ermöglichen so eine gezielte Sehprüfung für die Ferne.
Die Ergebnisse fließen in die Berechnung der individuellen Brillengläser mit ein; dazu gehören unter anderem Sehschärfe, räumliches Sehen, Zusammenspiel der Augen etc.

Mit Polatest® N Classic steht ein Nahsehprüfgerät zur Verfügung, das gezielt und sicher komfortable und auch binokular verträgliche Nahkorrektionen bestimmt.

Der i.Profiler® ist ein innovatives Messgerät zur Messung der individuellen Wellenfrontdaten des Auges. Er bietet äußerst genaue und effiziente Refraktionsmöglichkeiten und erstellt ein präzises Profil der Augen.

  • Komplette und extrem schnelle Wellenfrontanalyse.
  • Gleichzeitige Messung von Sphäre, Zylinder und Achse.
  • Hohe Genauigkeit durch Verwendung von Daten der gesamten Pupillenöffnung.
  • Umfassende, detaillierte Auswertungsergebnisse.
 
Hintergrund: Aberrationen höherer Ordnung

Die in der Augenoptik üblichen Fehlerbeschreibungen (Sphäre und Astigmatismus, siehe Ametropie) beinhalten Aberrationen (Abbildungsfehler) bis zur zweiten Ordnung. Diese Fehler lassen sich mit Brillengläsern korrigieren. Fehler höherer Ordnung des Auges lassen sich mit Brillengläsern für das blickende Auge nicht korrigieren, da sie von der Pupillenöffnung und damit stark vom blickenden Auge abhängen. Sie haben aber einen hohen Einfluss auf die Qualität des Netzhautbildes: Denn diese Aberrationen sind die Ursache für reduziertes Kontrastsehen oder schlechte Sicht bei lichtschwacher Umgebung in der Dämmerung oder nachts.

M

Beim fernakkommodierten myopen Auge liegt der Brennpunkt im Innern des Auges vor der Netzhaut, d.h. ein kurzsichtiges Auge bildet ein weit entferntes Objekt vor der Netzhaut ab. Die Abbildung auf der Netzhaut ist unscharf, die Sehschärfe für die Ferne ist reduziert.

Damit wieder scharfes Sehen in die Ferne möglich ist, muss der zu hohe Brechwert durch ein Minusglas so ergänzt werden, dass der Brennpunkt des Systems Brillenglas-Auge wieder auf der Netzhaut liegt.
Der Fernpunkt R liegt bei Myopie im Endlichen vor dem Auge.

P

Natürliches Licht ist unpolarisiert, d.h. es schwingt in alle Richtungen. Polarisiertes Licht hingegen ist „gerichtet“, d.h. es schwingt in nur einer Richtung.
Bei Sonneneinstrahlung entsteht polarisiertes Licht durch Reflexion an glänzenden, glatten Oberflächen wie z.B. bei nassen Straßen, bei Eis- bzw. Schneeoberflächen und an Wasseroberflächen.
Polarisiertes Licht ist sichtbar, kann vom menschlichen Auge allerdings nicht von unpolarisiertem Licht unterschieden werden.

 

Wie funktioniert ein Polarisationsfilter?

Eine Folie wird langgestreckt und dadurch die Moleküle langgezogen. So wird eine Art enges Gitter erzeugt, durch das nur Wellen einer bestimmten Richtung gelangen können.
Nur exakt senkrecht zur Polarisationsrichtung einfallende Wellen werden komplett ausgelöscht. Schräg einfallende Richtungen werden durch den Filter in zwei Richtungen aufgespaltet und anteilig durchgelassen.

Polatest® N Classic ist ein Nahsehprüfgerät, das die Prüfmethodik für die Ferne mit i.Polatest® konsequent ergänzt. Besonders herauszustellen ist die Verwendung binokularer Fließtexte, die die Möglichkeit zur Überprüfung der binokularen Lesefähigkeit bieten. Die binokulare Lesefähigkeit ist letztlich im Wesentlichen entscheidend für die endgültigen Nahkorrektionswerte und das zu verwendende Korrektionsmittel.

Um nahe gelegene Objektpunkte scharf sehen zu können, muss der Brechwert des Auges, verglichen mit dem Brechwert für die Ferne, erhöht werden. Dies erfolgt durch die Akkommodation, bei der sich in erster Linie die Vorderfläche der Augenlinse stärker krümmt.

Mit zunehmendem Alter verringert sich jedoch die Elastizität der Augenlinse und somit das Akkommodationsvermögen, d.h. ein alterssichtiges Auge bildet ein Objekt in der Nähe unscharf ab.

Dieser Prozess beginnt zwar schon im jugendlichen Auge, er macht sich aber erst ab einem Alter von ca. 40 Jahren bemerkbar, und zwar dann, wenn das Akkommodationsvermögen so gering ist, dass scharfes Sehen in der Nähe nicht mehr möglich ist. Der Betreffende muss bei einer beginnenden Presbyopie ein Buch oder die Zeitung immer weiter weg halten, um noch scharf sehen zu können. Allmählich reicht die Länge der Arme nicht mehr aus.

Mit dem richtigen sammelnden Brillenglas (Addition) hat der Alterssichtige wieder ein scharfes Bild auf der Netzhaut.

R

Aufgrund des Brechzahlunterschieds zwischen Luft und Glas ergeben sich an einem Brillenglas Reflexionen, die sich störend für den Brillenträger auswirken.

 

Nachteile nicht entspiegelter Brillengläser

Licht, das von hinten auf das Brillenglas trifft, wird in das Auge des Brillenträgers gespiegelt. Dieser nimmt störende Reflexbilder und Lichtschleier von Objekten wahr, die sich hinter ihm befinden. Licht, das von vorne auf das Brillenglas trifft, wird im Innern des Glases mehrfach reflektiert. Beim Austritt aus dem Brillenglas gelangt es ebenfalls in Form störender Lichtschleier in das Auge des Brillenträgers.

Auch an der Hornhaut des Auges entstehen Reflexe, die vom Brillenglas in das Auge gespiegelt und dort als Reflexbilder wahrgenommen werden. Der Brillenträger nimmt dann das Spiegelbild seines eigenen Auges wahr.

Alle diese störenden Reflexbilder und Lichtschleier sind dem direkten Bild überlagert. Sie vermindern den Kontrast und können sogar den Informationsinhalt verfälschen. Insbesondere beim Autofahren in der Nacht und bei regennasser Fahrbahn irritieren sie den Brillenträger.

Nach vorne gerichtete Reflexe werden vom Brillenträger nicht wahrgenommen. Sie behindern jedoch den freien Blick in das Auge des Brillenträgers und sind aus kosmetischer Sicht unvorteilhaft.

In der Augenheilkunde steht dieser Begriff für den Brechwert der optischen Korrektur, mit der ein Auge bei Fernakkommodation einen unendlich fernen Objektpunkt scharf auf die Netzhaut abbildet.

Im weiteren Sinne bezeichnet Refraktion auch die Ermittlung der Korrektionswerte einer Fehlsichtigkeit. Hierbei unterscheidet man zwischen der objektiven Refraktion, die von einem Messgerät bestimmbar ist, und der subjektiven Refraktion, die eine Auskunft des Untersuchten erfordert und den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Wahrnehmung berücksichtigt.

Mit dem computergestützten Anpass-System lassen sich, ausgehend von der natürlichen Kopf- und Körperhaltung, die erforderlichen Daten zur Brillenglas-Optimierung und Zentrierung über zwei Videobilder hochpräzise ermitteln. Die digitale Messtechnologie mit Bildanalyse vermisst – nach der genauen anatomischen Anpassung der Brillenfassung – alle wichtigen Daten für das Zusammenspiel der Augen mit den Brillengläsern punktgenau auf 1/10 Millimeter.

 

Warum ist die Anpassung so wichtig?

Die richtige Lage der Zentrierpunkte ist Garant für bestmögliche Verträglichkeit und spontane Angewöhnung der neuen Brille. Denn jeder Mensch hat asymmetrische Gesichtshälften, und das hochsensible Auge reagiert selbst bei kleinsten Differenzen auf Dauer mit Sehbeschwerden und Ermüdungserscheinungen.
Zudem büßen Brillengläser schon bei geringen Anpassfehlern stark an Leistungsfähigkeit ein – 40% oder mehr Verlust an optischer Leistung sind bei konventioneller Brillenanpassung keine Seltenheit. Die exakte Messung durch das RV Terminal® bietet optimalen Sehkomfort, da die ideale Lage der Linsen in der Fassung und vor dem Auge präzise ermittelt wird.

S

Ein Gleitsichtglas besitzt drei Sehbereiche: den Fernbereich, die Progressionszone und den Nahbereich. Die Übergänge zwischen diesen Bereichen sind fließend und äußerlich nicht erkennbar.

 

Fernbereich

Der obere Bereich eines Gleitsichtglases mit der für das Sehen in die Ferne notwendigen dioptrischen Wirkung heißt Fernbereich.
Im Fernbereich hat das Brillenglas die korrigierende Wirkung für die Fehlsichtigkeit bzw. keine dioptrische Wirkung, wenn das Auge des Brillenträgers emmetrop, d.h. rechtsichtig ist.

 
Progressionszone

Der Übergang zwischen Fern- und Nahbereich, in dem deutliches Sehen möglich ist, heißt Progressionszone. In der Progressionszone steigt die sphärische Wirkung nach unten kontinuierlich an, bis der Nahzusatz erreicht ist. Im Progressionsbereich hat das Brillenglas die korrigierende Wirkung für die Fehlsichtigkeit und die zusätzliche Wirkung für das Sehen in mittlere Entfernungen.
Die Breite der Progressionszone hängt von der Konzeption des Gleitsichtglases und der Wirkung des Nahzusatzes (Addition) ab. Bei der Konzeption einer Gleitsichtfläche werden unter anderem die „Verteilung“ der Unschärfenbereiche und die Länge der Progressionszone festgelegt. Allgemein gilt dabei folgender Zusammenhang: Die Progressionszone ist um so schmaler, je kürzer sie ist und je höher die Addition ist.

 
Nahbereich

Im Nahbereich ist die für das Sehen in der Nähe notwendige Nahwirkung vorhanden. Die Nahwirkung setzt sich zusammen aus der Fernwirkung und dem Nahzusatz (Addition).

Farbige Brillengläser werden sowohl unter funktionellen als auch unter modischen Gesichtspunkten oder für medizinische Zwecke verwendet.
Bei den meisten farbigen Sonnenschutzgläsern steht der UV- und Blendschutz im Vordergrund. Spezialfiltergläser werden ausschließlich im medizinischen Bereich eingesetzt. Sie absorbieren einen Teil des sichtbaren Spektrums und können den Sehkomfort bei verschiedenen Erkrankungen verbessern.

Bei erhöhter solarer UV-Belastung benötigen die Augen einen besonders guten Schutz, um Augenerkrankungen wie beispielsweise einer Bindehautentzündung oder der sogenannten Schneeblindheit vorzubeugen. Während die UV-Belastung in der Großstadt durch Smog und Abgase vermindert wird, ist sie durch starke Reflexion des Lichtes an hellem Sand oder an Wasser erhöht. In den Höhenlagen von Gebirgen ist die UV-Belastung ebenfalls größer. Frisch gefallener Schnee reflektiert Licht sogar bis zu 80%.

Mit einer Sonnenschutzbrille ist das Auge nicht nur vor UV-Strahlung, sondern auch vor zu starker Blendung geschützt. Blendung durch grelles Sonnenlicht führt zur Herabsetzung der Sehschärfe und kann physische Beschwerden wie Augenbrennen oder Kopfschmerzen auslösen. Wird der blaue Anteil des Lichtes stärker absorbiert, lässt sich zusätzlich eine deutliche Farbkontraststeigerung erzielen, was zu einem angenehmen und klaren Seheindruck führt.

Sphärisch bedeutet kugelförmig. Die Sphäre bezeichnet den Wert für die Krümmung eines Brillenglases bzw. dessen Brechwert.

Bei sphärischen Pluslinsen werden die Randstrahlen stärker gebrochen als die Strahlen nahe der optischen Achse. Die Randstrahlen treffen daher den Brennpunkt nicht. Dieser Abbildungsfehler wird in der Strahlenoptik als sphärische Aberration bezeichnet.

Wird die Pluslinsenfläche in den Randbereichen „aufgebogen“, so dass die Flächengestaltung von der Kugelform abweicht (asphärische Fläche), treffen sich alle aus der Ferne kommenden Strahlen wieder in einem Brennpunkt. Der Abbildungsfehler ist korrigiert.

Die in der Strahlenoptik beschriebene sphärische Aberration bewirkt in den Randbereichen von Brillengläsern im Zusammenspiel mit dem blickenden Auge eine Abweichung von der dioptrischen Soll-Wirkung (sphärische Abweichung). Die sphärische Abweichung wird vom Brillenträger als Unschärfe wahrgenommen.

V

Nahbereiche von Gleitsichtgläsern sind nach innen versetzt, damit sich die Nahblickfelder des konvergierenden Augenpaares entsprechend der Blickfeldforderung decken. Diese Seitenversetzung der Nahbereiche wird auch als Inset bezeichnet.

Beim Blick in die Nähe erfordern die horizontalen prismatischen Nebenwirkungen des Brillenglases eine Ablenkung der Fixierlinien, deren Größe von der dioptrischen Wirkung abhängt. Das hyperope Augenpaar muss beim Blick in die Nähe umso stärker konvergieren, je höher der Scheitelbrechwert des Brillenglases ist; das myope Augenpaar muß weniger stark konvergieren, je höher der Scheitelbrechwert ist.

Dieser Zusammenhang wird bei Carl Zeiss Vision mit dem variablen Inset in besonderer Weise berücksichtigt. Durch den variablen Inset findet der Brillenträger immer das größtmögliche binokular nutzbare Blickfeld vor. Der variable Inset ist ein wichtiger Baustein derHorizontalsymmetrie.

Die Veredelungsmöglichkeiten bei Brillengläsern reichen von der einfachen Entspiegelung bis zu Hightech Schichtsystemen, vom Oberflächenschutz bei Kunststoffgläsern bis zu Tönungen und Farben nach individuellen Wünschen.
Hightech Schichten  vereinen auf Brillengläsern viele Tragevorteile in einem Schichtpaket:

  • Excellente Haltbarkeit durch Hartschicht:
    optimale Materialabstimmung, durch Nano-Partikel verstärkt
  • Bequeme Brillenpflege durch Clean Coat:
    wasserabweisend, schmutzabweisend, ölabweisend
  • Hervorragende Transparenz durch Entspiegelung:
    bestmögliche Sicht, geringe Restreflexion

Verspiegelungen schaffen interessante Effekte bei Brillengläsern – vom leichten Schimmer bis zur totalen Verspiegelung.

 

Prinzip der Verspiegelung

Verspiegelungsschichten werden durch Aufdampfen von Interferenzschichten im Vakuum erricht. Im Gegensatz zur Entspiegelungsschicht, deren Reflexminderung durch auslöschende Interferenz erzielt wird, kann durch verstärkende Interferenz eine Verspieglung bewirkt werden. Durch unterschiedliche Dicken der Interferenzschichten können unterschiedliche Reflexfarben erreicht werden.

 

Effekte durch Verspiegelungen

Der Verspiegelungseffekt – die wahrzunehmende Intensität der Verspiegelung – ist abhängig von der Grundtönung des Brillenglases. Bei farblosen oder nur leicht getönten Brillengläsern wirkt sich die Verspieglungsschicht wie ein leichter Schimmer auf dem Brillenglas aus. Je dunkler die Tönung wird, umso intensiver wird auch der Verspieglungseffekt. Bei ganz dunklen Tönungen sind die Augen des Brillenträgers durch die Verspiegelungsschicht nicht mehr sichtbar.

W

Mit i.Profiler®, dem ZEISS Wellenfrontaberrometer oder kurz Aberrometer werden mittels einer Wellenfrontmessung die Abbildungsfehler des menschlichen Auges bestimmt:
i.Profiler® erzeugt mit einem feinen Infrarotstrahl niedriger Intensität eine punktförmige Lichtquelle auf der Retina, die dort gestreut wird. Das davon zurückkommende Licht wird durch die Fehler des Auges moduliert. Diese Deformationen werden analysiert.

 

Was ist eine Wellenfront?

Ein ideal abbildendes Auge formt eine ebene Wellenfront zu konzentrischen Kugelschalen, deren Mittelpunkte im Brennpunkt zusammenfallen. Jede Abweichung davon bewirkt einen bestimmten Fehler in der Abbildung. Unter einer Aberration versteht man die Abweichung einer analysierten Wellenfront in Bezug auf eine geometrisch perfekte Referenzwellenfront (meist eine ebene Welle).
Die Aberrationen höherer Ordnung haben einen relativ großen Einfluss auf die Qualität des Nachtsehens (große Pupille). Daher ist es wichtig, neben den Aberrationen der 2. Ordnung (Defokus und Astigmatismus bzw. Sphäre und Zylinder) auch die Aberrationen höherer Ordnung zu bestimmen.

Die Aberrationen des Auges können anhand von Zernike Polynomen beschrieben werden. Zernike Polynome sind mathematische Funktionen, die dreidimensionale Flächen mit kreisförmigem Definitionsgebiet beliebig genau darstellen können. Mathematisch werden Zernike Polynome beschrieben durch eine Potenzreihe in radialer Richtung und eine fourierähnliche Reihe in Richtung des Winkels.

Z

Ermittlung der Zentrierdaten. Bei der präzisen Brillenglas-Zentrierung mit dem ZEISS RV Terminal® wird der optische Mittelpunkt des Brillenglases exakt vor dem Auge ausgerichtet und in eine Linie mit der Pupille gebracht.

Die richtige Lage der Zentrierpunkte ist Garant für bestmögliche Verträglichkeit und spontane Angewöhnung der neuen Brille.

Bezeichung für die positiv oder negativ genommene astigmatische Differenz, d.h. die Korrektionsangabe für Brillengläser/Kontaktlinsen zur Korrektur von Astigmatismus.